Die kürzeste Etappe auf unserer Runde und das hat seinen Grund: Wir wollen uns Salzburg ansehen. Im Handumdrehen sind wir zurück auf dem Mozart Radweg. Hier hätten wir gestern herein kommen sollen, wenn wir besser auf die Beschreibung des Jungen geachtet hätten. An der Brücke über die Saalach fragen wir noch einmal nach dem Weg nach Salzburg. Das hätten wir besser nicht getan, denn der hilfsbereite Spaziergänger zeigt uns nicht den Weg zum Mozart Radweg, sondern den direkten Weg durch das Saalachtal. Gut 5 km weiter in Walserberg bemerken wir unseren Irrtum.
Detlef und ich fahren weiter über Käferheim entlang der Saalach. Wir sind damit unbeabsichtigt auf der im bikeline beschriebenen Variante 1 und haben nur eine kurze Stadtfahrt bis zu unserer Unterkunft, dem Oekotel Salzburg in Nähe der Messe. 15 Kilometer, das ist wirklich Negativ-Rekord! Unsere Freunde fahren wieder zurück und wählen wie beabsichtigt die längere Version. Letzten Endes sind wir aber alle zu früh für den Check-in im Hotel, um uns gleich stadtfein zu machen.
Zu Dritt fahren wir mit dem Bus ins Zentrum, Detlef pflegt im Hotel seine Blessuren. Besonders die Prellung an der Hüfte macht ihm beim Gehen Schwierigkeiten. Aber auch Fahrplanlesen will gelernt sein und vor lauter Begeisterung fahren wir gleich über das Ziel hinaus. Also unter der Straße hindurch und wieder vier Haltestellen zurück.
Mit hunderten Touristen aus aller Herren Länder schieben wir uns durch die Altstadt. In der Nachmittagssonne steht die Luft in den engen Gassen, uns bricht der Schweiß aus, Sightseeing ist anstrengender als Radfahren. Deshalb wählen wir auf die Festung hinauf auch die Standseilbahn und legen für 2 Minuten Fahrt je fast 17 Euro auf den Schalter. Man gönnt sich ja sonst nichts!
Die Aussicht von der Festung Hohensalzburg ist jeden Cent wert und ich kann sie nur jedem Besucher der Stadt empfehlen. Erfreulich ist, dass sich auch die Preise der oben angesiedelten Gastronomiebetriebe in Grenzen halten. Ein Dinner dort oben bei Sonnenuntergang, das hätte schon was! Wir aber fahren wieder hinunter und mit dem Bus zurück. In Schreyer’s Bistro gleich gegenüber dem Hotel lassen wir den Tag ausklingen. Gutes Essen, zivile Preise, schöner Garten und sehr netter Wirt – wirklich empfehlenswert!
Die Festung Hohensalzburg ist das Wahrzeichen der Stadt Salzburg und mit mit über 7.000 m² bebauter Fläche die größte vollständig erhaltene Burg Mitteleuropas. Ihr Ursprung reicht zurück bis ins 11. Jahrhundert, als 1077 an der Stelle des Hohen Stockes mit der Errichtung eines Wohnturmes und einer Kirche begonnen wurde. Vom 12. bis zum 14. Jahrhundert wurde durch die Anlage des äußeren Befestigungsrings schon weitgehend die heutige Ausdehnung der Burg festgelegt. Im 15. und 16. Jahrhundert wurden die äußeren Befestigungen verstärkt und erhöht, der Hohe Stock zu einem viergeschossigen Wohngebäude umgebaut, das Zeughaus entstand und eine neue, große Zisterne wurde angelegt. Die Mittel hierfür stammten hauptsächlich aus dem Salz- und Goldbergbau. Während und nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde Hohensalzburg weiter zur Festung ausgebaut. Dennoch hat man sie in den Napoleonischen Kriegen (1792 – 1815) den Franzosen kampflos übergeben. Hohensalzburg entging damit dem Schicksal vieler anderer Burgen, geschleift zu werden. Im Jahr 1892 erfolgte der Bau der Festungsbahn, die damals noch mit Wasserkraft betrieben wurde, in den Jahren 1951 – 1981 folgte die aufwändige statische Absicherung der Anlage. Die Burg befindet sich heute im treuhänderischen, staatlichen Eigentum Österreichs und ist mit ca. 1 Million Besucher jährlich die am häufigsten besuchte Sehenswürdigkeit Österreichs außerhalb Wiens. Besonders eindrucksvoll thront sie über der Stadt, wenn man sich Salzburg von Südosten nähert, z.B. auf dem Tauernradweg.
Steckbrief: Festung Hohensalzburg
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