„Friluftsliv ist der Aufenthalt und die körperliche Aktivität in der freien Natur in der Freizeit, wobei ein Hauptmerkmal auf die
Umweltveränderungen und dem Erlebnis in der Natur liegt“ (vgl. Miljoverndepartment* 2001,S.11)
Jenseits dieser nüchternen Definition ist „Friluftsliv“ griffiger Bestandeil in Gesellschaft und Alltag der Skandinavier. Mehr als nur rein sportliche Betätigung in der Natur, mehr als „Outdoor“, ist „Friluftsliv“ Lebenweise und Lebensphilosophie der Skandinavier, die sie quasi mit der Muttermilch aufsaugen.
Schon von Klein auf geht es zu allen Jahreszeiten und bei jedem Wetter hinaus. Freiluftsportarten wie Kajak, Klettern oder Skifahren sind fester Bestandteil des Sportunterrichts in den Schulen und bei Firmen Meetings bleiben Anzug und Kostüm zugunsten von Wander- und Skiausrüstung zu Hause. Ein eigenes Boot, die Hütte am Wasser oder in den Bergen ist nicht Luxus sondern oft genutzte Selbstverständlichkeit.
Das „Freiluft-Leben“ besitzt in Skandinavien eine lange Tradition und andere Inhalte als hierzulande. Dementsprechend würde der Begriff „Outdoor“ dem „Friluftsliv“ nicht gerecht werden. Sicher, die Unterschiede liegen auf der Hand und hier sind die Skandinavier klar im Vorteil: Schließlich haben Norweger, Schweden und Finnen ihre nordische Natur direkt vor der Haustür und nutzen sie intensiv bei allen Gelegenheiten.
Während dem Begriff „Outdoor“ immer ein Geschmack von Abenteuer anhaftet, steht beim skandinavischen “Friluftsliv” der Spaß am Draußensein im Vordergrund: Beeren pflücken, fischen, das Abendessen aus dem See und nicht im Supermarkt holen, wandern, sonnen, die Tier- und Pflanzenwelt erleben – eben einfach eine schöne Zeit haben.
*Umweltschutzministerium