Tatsächlich, ein Land mit gerade einmal fünf Millionen Einwohnern leistet sich zwei eigenständige, wenn auch sehr ähnliche Sprachen. Als dritte Sprache gesellt sich dann noch Samisk dazu, die Sprache der Samen im hohen Norden, sowie jede Menge Dialekte. Lassen Sie sich dadurch nicht abschrecken! Der Bildungsstand in Norwegen ist hoch und nahezu jeder spricht Englisch und/oder Deutsch.
Der ungezwungene, Freizeit orientierte Lebensstil der Norweger schlägt sich auch in der Sprache nieder. Die förmliche Sie-Form existiert nicht, man duzt sich mit jedem und redet sich meist nur mit dem Vornamen an.
Die gemeinsamen Wurzeln im germanischen Sprachraum sind unverkennbar und im täglichen Urlaubsleben ist so mancher Begriff zu verstehen oder zu erraten. Ganz klar: „God morn“ bedeutet Guten Morgen und „en kopp kaffe“ ist eine Tasse Kaffe. Aber Vorsicht: sollte Sie jemand zu einer „flaske øl“ einladen, so spendiert er Ihnen keine Flasche Öl, sondern eine Flasche Bier!
Bokmål oder Gammel Norsk, das alte Norwegisch wird außer im Fjordland und bei den Samen überall im Land gesprochen und ist dem Dänischen sehr ähnlich. Nynorsk ist die gängige Sprache im Vestlandet. Es entstand zu einer Zeit, in der man sich nach Jahrhunderte langer schwedischer und dänischer Vorherrschaft auch sprachlich eigenständig präsentieren wollte. Beide Sprachen gleichen sich weitgehend, sie werden in den Schulen parallel unterrichtet und sind sowohl in den Medien als auch im Amtsleben gleichrangig vertreten.
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