Der Ausflug zur Kampenwand hat mit dem Mozart Radweg überhaupt nichts zu tun, er war lediglich ein Zugeständnis an den Wunsch unserer Freunde, der auf Kosten der Radtour ging. Nachahmern empfehle ich, ihn nicht auf Biegen und Brechen mit einzubauen und die Zeit lieber in der Chiemseeregion zu nutzen.
Unsere Räder sollten heute eigentlich Pause haben, aber ganz darauf verzichten wollen wir nun doch nicht, bis zum Bahnhof sind es gut 2 km. Dort müssen wir dann feststellen, wie ungeschickt man sich als „Homo automobilensis“ bei der Konversation mit Bahnautomaten anstellt. Aber wir haben ja extra Zeit eingeplant und nennen schließlich ein Vier-Personen-Ticket unser eigen – ein einziges für Vier, heute darf keiner verloren gehen.
Um die kleine Wanderung von Aschau Bahnhof zur Talstation in Hohenaschau kommen wir nicht herum. Wir sind die Einzigen, kein Schild weist den Weg. Offenbar reisen alle Touristen mit dem Auto an. Nun ja, der Parkplatz ist schon jetzt am Vormittag entsprechend voll.
Bei der Umlaufbahn hinauf zur Kampenwand scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Kein Auskoppeln der Gondeln für bequemeres Einsteigen, kein automatisches Türenschließen, ein Angestellter schließt und verriegelt die Türe von außen. Dabei braucht sich die Bahn hinsichtlich Höhe und Spannweite nicht zu verstecken.
Die Kampenwand punktet mit ihrer gigantischen Aussicht über den Chiemsee bis weit ins bayerische Flachland hinhein und auf der anderen Seite in die österreichischen Berge über Kaisergebirge, Hohe Tauern bis hin zum Großglockner. Doch irgendeiner in der Wetterküche scheint heute etwas dagegen zu haben. Zwar ist es warm, zwar scheint die Sonne, doch sie scheint durch einen milchigen Schleier, der die Fernsicht schon nach 20/25 km verhüllt. Das ist schade, denn die Kampenwand ist jenseits des Rummels durchaus einen Besuch wert.
Um nicht nur zum Mittagessen herauf gefahren zu sein, mache ich mich zu Fuß auf den Weg ins 800 m tiefer liegende Aschau. Meine Muskeln werden mich die nächsten beiden Tage daran erinnern, dass bergab gehen etwas anderes ist als Radfahren. Schlagartig bin ich alleine unterwegs und treffe nur im unteren Almenbereich auf einige Mountainbiker.
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