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Der kürzeste Weg nach Kristiansund ist der von Trondheim (190 km). Aus Süden, sprich aus Oslo kommend sind Sie im Minimum mit 550 km dabei, sinnvollerweise in 2 Etappen. Die am besten ausgebauten Straßen finden Sie auf der Route Oslo – Lillehammer – Oppdal (E6) und durch das Sunndalen (RV 70). Selbst hier fallen ca. 8 Stunden reine Fahrzeit an. Das bedeutet: Die Anreise nach Kristiansund ist eine kleine Norwegenreise für sich, zu facettenreich ist die Landschaft links und rechts der Straße. Erwähnt seinen hier nur die Gebirge und Nationalparks Jotunheimen und Rondane, das Dovrefjell und auf den letzten Kilometern die atemberaubende Atlantikstraße … Geirangerfjord, Aursjøvegen, Trollstigen … die ganze Palette der Topp Ziele! Natürlich kann man dies alles auch „überfliegen“ und am Flughafen Kvernberget 7 km westlich von Kristiansand landen. Entspannt aber keineswegs uninteressant erreicht man Kristiansund auf dem Seeweg. Kristiansund ist der sechste Hafen, den die Hurtigruten auf der nordgehenden Route ab Bergen anlaufen. Unterbrechen sie hier Ihre Reise, der nächste Hafen ist Trondheim.
Wege nach Kristiansund
Kristiansund (63° 6′ 51″ N, 7° 45′ 32″ E) liegt ca. 190 km westlich von Trondheim im Norden der Fylke Møre og Romsdal auf vier Inseln, die durch Brücken miteinander verbunden sind. Die Verbindung zum Festland besteht ebenfalls aus einer Brücke bzw. dem Atlanterhavstunnel (RV 64). Wichtigster Wirtschaftszweig ist der Fischfang und die Fischverarbeitung. In den letzten Jahren kam das Erdöl- und Erdgasgeschäft hinzu. Kristiansund wartet mit einem reichen Kulturleben auf und ist Gastgeber zahlreicher jährlicher Feste und Festivals. Die prähistorischen Wurzeln der Stadt reichen 10.000 Jahre zurück bis in die Steinzeit, als bereits der Hafen genutzt wurde. Der Hafenort, der sich im Mittelalter an dieser Stelle entwickelte, erhielt 1742 das Stadtrecht unter dem Namen Christiansund und war ein wichtiger Holzhandelsplatz. Später wurde der Holzhandel durch den Herhingshandel und schließlich Kabeljauhandel ersetzt. Bereits in den 90er Jahren des 17. Jahrhunderts hatte man mit der Herstellung von Klippfisch auf den Klippen rund um die Stadt begonnen. Während der Napoleonischen Kriege wurde die Stadt 1808 von englischen Kriegsschiffen angegriffen, konnte sich aber erfolgreich verteidigen. In der zweiten Hälfte des 19. Jhdt. bis Ende des Ersten Weltkriegs erlebte Kristiansund basierend auf dem Handel mit Klippfisch eine wirtschaftliche Blüte. Dieser wurde nach Südeuropa, vor allem nach Spanien und Portugal exportiert, wo er unter dem Namen „Bacalao“ bekannt wurde. Heute ist Bacalao fester Bestandteil der Speisekarten der Region um Kristiansund, nach dem Motto: Norwegen liefert die Zutaten und Spanien den Namen. Ein Rezept zum Nachkochen finden Sie hier → Bacalao. Als Ballast brachten die Schiffe aus Südeuropa Erde mit, die auf den felsigen Inseln um Kristiansund aufgeschüttet wurde, so konnte hier ein Friedhof angelegt werden. 1941 wurde Kristiansund durch deutsche Fliegerangriffe nahezu vollständig zerstört, jedoch nach dem Krieg zum Teil im alten Stil wieder aufgebaut. Heute ist Kristiansund eine bunte, betriebsame Stadt mit rund 25.000 Einwohnern und deutlich maritimen Flair mit hübschen Straßencafés und regem Schiffsverkehr zwischen den Inseln. Die Schiffe der Stadtfähren (Sundbåtene) sollen das weltweit älteste öffentliche Verkehrsmittel sein, das nach wie vor betrieben wird. Kristiansund – Lage & Geschichte
Ein Buchstabe macht den Unterschied: Kristiansund, nicht zu verwechseln mit Kristiansand!