Hurrungane – eingeklemmt zwischen Jotunheimen und Breheimen, dort wo die Berge steil zum Lustrafjord hin abfallen, versteckt sich dieses bergsteigerische Kleinod. Geografisch gehört es zwar zum Jotunheimen und wird meist auch in einem Atemzug mit diesem genannt, doch sind die Unterschiede so gravierend, dass es verdient gesondert erwähnt zu werden.
In keinem anderen Gebirgsstock sind die Berge steiler und schroffer, sind die Merkmale alpiner und erfordern mehr bergsteigerische Erfahrung als hier. Dies hatten bereits im ausgehenden 19. Jhdt. die Pioniere des Alpinismus erkannt und das Gebiet zu einem ihrer Lieblingsziele erklärt. Ganz nach schweizer Vorbild stieg man damals in einem Stützpunkt mit gediegendem Komfort ab. So wurde 1888 das Bergsteigerhotel Turtagrø eröffnet mit direktem Blick auf die Ziele im Hurrungane. Das einmalige Ensemble aus landestypischen Holzbauten fiel 2001 einem Feuer zum Opfer. Entstanden ist ein neues Hotel in moderner Bauweise, aber mit gleicher Seele. Dies wird jeder Autoreisende feststellen, der staunend vor dem etwas befremdlichen Miteinander alpinen Equipments und Bergsteigern in Plüschsesseln steht.
Turtagrø liegt am RV55, dem Sognefjellsveien, auf einer Höhe von 884 m. Ein Stopp lohnt sich dort in jedem Fall – und sei es nur auf einen Kaffee. Man kann dieses Hotel aber auch als Ausgangspunkt für Touren im Hurrungane und im westlichen Jotunheimen nutzen. Bei Bedarf werden geführte Touren angeboten.
Fuglesteg | DNT Selbstversorgerhütte 31 Schlafplätze |
61° 29′ 1″ N, 7° 41′ 28″ E; 630 m |
Gravdalen | DNT Selbstversorgerhütte 12 Schlafplätze |
61° 21′31″ N, 7° 50′ 59″ E; 840 m |
Skagastølsbu | Nothütte / Biwak – Schlafplätze |
61° 27′20″ N, 7° 51′ 35″ E; 1.758 m |
Stølsmaradalen | DNT Selbstversorgerhütte 7 Schlafplätze |
61° 24′5″ N, 7°56′ 10″ E; 848 m |
Turtagrø Hotel | privat bewirtschaftet 119 Schlafplätze |
61°30’13″N, 7°48’7″E 884 m |
Auch der geübte Wanderer wird im Hurrungane bald an seine Grenzen stoßen und sich auf die Zustiegswege zu den Gipfeln beschränken, was das Erlebnis jedoch keineswegs schmälert. Alles Weitere bedarf alpiner Erfahrung und der entsprechenden Ausrüstung. Man hat es hier mit Gletschern, steilen Firn- und Eisfeldern, sowie Kletterstellen zu tun. Detaillierte Auskünfte und Führungstouren erhält man in Turtagro.
Nur auf der Westseite führt eine Straße am Hurrungane Massiv entlang, der Tindevegen von Øvre Årdal nach Turtagrø. Durch das Helgedalen und das anschließende Gjertvassdalen im Norden, sowie das lange Utladalen führen ausschließlich Wanderwege bzw. Versorgungsstraßen.
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