In verwinkelten Hinterhöfen laden kleine Cafés zu einer entspannenden Pause nach dem Stadtrundgang ein.
Mit dem Auto erreicht man Røros ab Oslo entweder auf der E3 über Rena und Alvdal durch das Østerdalen (385 km) oder auf der E6 und RV 27 und RV29 über Lillehammer, Folldal (470 km). Die kürzeste Anfahrt mit 155 km führt von Trondheim durch das wildromantische Gauldalen (RV 30). Auf dm RV 31 führt eine Verbindung hinüber nach Mittelschweden. Røros ist bereits seit Ende des 19. Jhdts. an das Schienennetz angebunden, und zwar sowohl von Oslo als auch von Trondheim. Der kleine Flughafen am Stadtrand hat hauptsächlich regionale Bedeutung für innernorwegische Flüge und Flüge ins nahe Schweden.
Røros ist gut erreichbar
Røros (62° 34′ 0″ N, 11° 22′ 0″ E) ist Norwegens einzige Bergstadt. Sie liegt im Südosten der Fylke Sør-Trødelag nahe der schwedischen Grenze auf einer Höhe von 630 Metern. Aufgrund der geographische Lage ist die Region bekannt für kontinentales Klima, d.h. warme, trockene Sommer und kalte, schneereiche Winter, Røros ist im Winter die kälteste Stadt Norwegens. Berge, Flüsse, Seen und Moore in der Umgebung kennzeichnen die Landschaft und bieten Reisenden eine gute Möglichkeit für Outdooraktivitäten Bis Mitte des 17. Jahrhunderts war das Gebiet des heutigen Røros dicht bewaldet und Heimat für schätzungsweise 6 – 7 Familien, die sich sowohl von Ackerbau als auch von der Jagd und der Fischerei ernährten. Man erzählt, dass Hans Olsen Aasen 1644 bei der Jagd zufällig das erste Erz gefunden hat, was gewissermaßen der Anfang der Stadt war, deren wechselvolle Geschichte 333 Jahre lang vom Kupfererz geprägt wurde. Hans Aasen gilt somit als „Vater“ der Stadt. Sein Aasen Gård ist heute das älteste Gebäude von Røros und steht unweit der Kirche. Es gibt jedoch einige Indizien, die auf ein Schürfen des Erzes bereits um 1620 bzw. 1630 schließen lassen. Im Jahr 1644 wurde die erste Grube in Røros von Lorentz Lossius (1589–1654) aus Lommatzsch in Sachsen offiziell in Betrieb genommen, nachdem er diese vermutlich schon einige Jahre illegal geführt hatte. 1645 begann er mit einer zweiten Grube und 1646 nahm die erste Schmelzhütte ihren Betrieb auf. Der Fluss Glomma wurde reguliert und 1651 die erste Kirche des Ortes eingeweiht. Norwegen hatte keine eigene Bergbautradition, weshalb man sich Bergleute aus ganz Europa, auch aus Deutschland ins Land holte. In den folgenden Jahrhunderten entstanden mehrere Gruben u.a. die Olavsgrube, die heute besichtigt werden kann. Die Stadt und ihre Bewohner lebten vom Bergbau. Im 18. Jhdt. erlebte die Stadt Røros die Blütezeit des Bergbaus und ihren wirtschaftlichen Aufschwung. In den Jahren 1779 – 1784 entstand „zur Ehre Gottes und zur Zierde Bergstadens“ die große, achteckige Kirche „Bergstadens Ziir“, die noch heute das Stadbild dominiert. Mit 1.640 Sitzplätzen ist sie Norwegens drittgrößte Kirche nach Kongsberg und dem Nidarosdom. Mit dem Bau der Rørosbahn (Baubeginn 1877) erhielt Røros eine Verbindung nach Oslo. Nur ein Jahr später bekam Røros als dritte Stadt in Europa eine elektrische Straßenbeleuchtung. Im Jahr 1936 wurde das bisher letzte Erzfeld entdeckt und nach dem damaligen Kronprinzen Olavsgrube benannt. 1953 brannte die Schmelzhütte erneut nieder und wurde aufgegeben. Das Erz wurde von da an zur Weiterverarbeitung nach Schweden gebracht. 1977 erklärte sich Røros Kobberverk A/S bankrott und beendete mit der Stilllegung der letzten Grube die 333-jährige Bergwerkstradition. Die Olavsgrube ist heute mit dem angeschlossenen Museum für Besucher geöffnet und eine der Attraktionen in Røros. Im Jahr 1980 nahm die UNESCO Røros mit ihrem weitgehend unverändert gebliebenen Stadtkern in die Welterbe Liste auf. In den schmalen Gassen und verwinkelten Hinterhöfen haben sich Künstler und Gastronomen angesiedelt, viele der alten Holzhäuser sind aber auch bewohnt und werden liebevoll gepflegt. Ein Spaziergang durch Røros ist wie eine Zeitreise in die Vergangenheit. Fotos: Impressionen aus Røros © SkandAktivRøros – Lage & Geschichte