Während mitteleuropäische Alpenvereine ihren Schwerpunkt in erster Linie auf den Unterhalt des Wegenetzes und erst in zweiter Linie auf Erhalt und Ausbau der Hütten legen, vertritt der DNT ein anderes Konzept. Hier beschränkt man sich im Wegebau auf das Nötigste, d.h. auf die Markierung, der Standard der Hütten jedoch liegt in Ausstattung und Verpflegung meist weit über dem Niveau der Alpenhütten.
Viel Wert legt man auf gutes Essen und komfortable Ausstattung. Allerdings gibt es auch hier häufig ein „Uten do“, eine Toilette im separaten Gebäude.
In den bewirtschafteten Hütten kann man wählen zwischen ÜN/Frühstück und Halbpension. Das Essen besteht dann meist aus einem 3- oder 4-Gänge Menü, all you can eat! Alkohol ist teuer, frisches Wasser wird gratis serviert.
In den Selbstbedienungshütten stehen ausreichend Lebensmittel zum Kauf und Selberkochen zur Verfügung. Doch wo bezahlen, wenn es keinen Wirt gibt? Eine Preisliste gibt Auskunft, man notiert seinen Einkauf und gibt die Notiz mit dem passenden Geld in einen Tresor, akzeptiert wird auch die Kreditkarte – ein System, das nur Bestand hat, wenn sich alle Gäste an die Spielregeln halten. Ebenfalls selbstverständlich sollte es sein, die Hütte so zu verlassen, wie man sie vorgefunden hat.
Der DNT vergibt Jahresmitgliedschaften. Übernachten, Essen und Lebensmittel werden damit günstiger.
Ein rotes T zeigt die Richtung, nicht zwangsläufig den Weg, der kann auch 20 m daneben verlaufen. Brücken über Bäche? Fehlanzeige! Nur wo es nicht anders geht gibt es einfache Holzbrücken (ohne Geländer) oder Hängebrücken. Die werden allerdings im Herbst abgebaut, weil sie der Schneelast nicht standhalten würden. Der Gedanke dahinter: Wer ins Fjell oder auf den Gipfel will, der muss damit zurecht kommen.
Aus diesem Grund findet man auch selten detaillierte Beschreibungen. Da heißt es dann nur lapidar: Nach einer Weile zweigt ein schmaler Steig ab …
Norwegische Stunden sind eine spezielle Maßeinheit! Wundern Sie sich also nicht, wenn Sie Zeitangaben nicht einhalten können, was Sie sonst immer locker schaffen, wenn Sie auf Wegen und Loipen nicht nur von Familien mit Kindern, sondern auch von Senioren überholt werden, denen man allenfalls einen Spaziergang im Stadtpark zutraut. Norweger gehen anders! Das hängt zum einen mit ihrem häufigem Unterwegssein, zum anderen mit der Gewöhnung an „norwegische“ Wege zusammen. Der Nordmann geht auf direktem Weg durchs Fjell, über Stock und Stein, durch Morast und Bach.
Nehmen wir es also gelassen! God tur!