Im Norden leuchtet die weiße Gletscherkappe des Jostedalsbreen, des größten Gletschers auf dem europäischem Festland. Rund 1.000 Meter tiefer schimmert das blaugrüne Wasser des Lustrafjords, eines Seitenarms des Sognefords, der mit über 200 km längster Fjord Norwegens und mit 1.300 m Tiefe tiefster Fjord der Welt ist. Am gegenüberliegenden Fjordufer liegt Urnes mit seiner Stabkirche, deren älteste Teile auf das Jahr 1050 datiert werden. All diese Superlative bietet der Weg auf den Molden, noch lange ehe man den Gipfel erreicht hat. Oben angekommen wird der Blick schließlich frei auf die wild gezackten Berge des Hurrungane Massivs, dem westlichsten Ausläufer des Jotunheimen.
Dabei ist der Molden mit nur 1.116 m Höhe ein eher bescheidener Gipfel.
Wanderung: Die Wanderung startet an dem kleinen Parkplatz Krossen an der Verbindungsstraße, die vom RV 55 (Sogndal – Gaupne) nach Mollandsmarki führt. Am Parkplatz Krossen haben Sie mit knapp 500 Metern fast die Hälfte der Aufstiegshöhe mit dem Auto bewältigt, ehe es zu Fuß weiter geht.
Die erste Hälfte des Aufstiegs führt durch Bergwald (der Weg kann an manchen Stellen sumpfig sein), der Rest über mehr oder weniger steile Grashänge. Der gut markierte Pfad ist von jedem halbwegs geübten Wanderer zu bewältigen, wobei man sich zur passenden Jahreszeit unterwegs an Schwarzbeeren satt essen kann. Der plateauartige Gipfel lädt ein zu einem ausgiebigen Rundgang, um nur ja nichts von dieser großartigen Aussicht zu verpassen.
Anforderungen: Einfache Bergwanderung über ca. 630 m Höhenunterschied auf Bergpfaden (festes Schuhwerk!). Zeit für Auf- und Abstieg: 3 – 4 Stunden. Auf gutes Wetter warten – es lohnt sich!
Anfahrt: Zwischen Hafslo und Gaupne am RV 55 zweigt die Stichstraße nach Mollandsmarki in östliche Richtung ab. Der Abzweig dieser Straße liegt etwas nördlich der Straße FV338 nach Solvorn. Auf ca. der Hälfte des Weges, ehe die Straße nach Mollandsmarki hinunter führt liegt der Parkplatz. Hafslo bzw. Gaupne erreicht man a) von Oslo kommend über Lom und den Sognefjellvegen, b) von Bergen kommend über E16/RV13/Fähre nach Sogndal.
Ein paar Tipps: Südlich von Hafslo zweigt die Straße nach Solvorn ab. An ihrem Ende liegt das weltbekannte Walaker Hotel, Galerie und Gastronomiebetrieb der Spitzenklasse in einem und seit neun Generationen im Familienbesitz. Hier startet auch die Fähre nach Urnes, die mit nur 12 PKW-Stellplätzen zu den kleinsten Autofähren des Landes gehört.
Wer den Superlativen noch ein paar weitere hinzufügen möchte, der bleibt am Südostufer des Lustrafjordes und fährt ca. 13 km bis Feigom weiter. Hier stürzt der Feigumfossen herab, mit 218 m feier Fallhöhe Norwegens zweitgrößer unregulierter Wasserfall nach dem Vettisfossen. Ein kurzer Pfad führt zum Fuß des Wasserfalls. In Skjolden am Nordende des Fjords finden Sie in der Fjordstova neben der Turistinformasjon auch Schwimmbad, Sauna und eine 12 m hohe Indoor-Kletterwand.
In Skjolden beginnt auch der Sognefjellveien hinüber nach Lom. Mit einer Passhöhe von 1.434 m ist dies der höchste Passübergang Skandinaviens. Noch vor der Passhöhe liegt auf 884 m das alte Bergsteiger Hotel Turtagro. Auch wenn das mehr als 100 Jahre alte Gebäude vor einigen Jahren einem Feuer zum Opfer fiel und durch einen modernen Bau ersetzt wurde, die Atmosphäre ist die gleiche geblieben.
Sehen Sie sich die Wanderung zum Molden auf der Karte an.
Eine Karte der Region ist bei SkandAktiv erhältlich.