Das nächtliche Gewitter hat Abkühlung gebracht, perfekt zum Radfahren. Nicht ganz so perfekt ist es, dass es ein Regengebiet mit im Gepäck hatte, das wir auch trotz Warten nicht aussitzen können. Kurz nach Zehn machen wir uns auf den Weg. Die letzte Etappe, bis sich unsere Runde schließt ist nicht sehr lang und außerdem behalten wir uns die Option offen in Rott am Inn auf die Bahn umzusteigen. Das hat zur Folge, dass wir auf der linken, der „falschen“ Innseite fahren.
Der grobe Schotter auf dem Uferdamm ist nicht das Komfortabelste was man sich denken kann. Hinzu kommt, dass auch die Aufhängung des Anhängers bei Detlefs Sturz etwas abbekommen hat. Immer mit einem Reifen auf dem Mittel- bzw. Seitenstreifen hüpft und holpert der Hänger hinter seinem Fahrrad her. Wir beide verlassen den Damm kurz vor Rosenheim und fahren auf bequemeren Wegen weiter, unsere Freunde bleiben bis Raubling und schließen die Runde „korrekt“. Noch ein letztes gemeinsames Kaffeetrinken in Bad Feilnbach, dann trennen sich unsere Wege wieder. Es sollte unsere letzte gemeinsame Tour gewesen sein.
Alles in allem hatten wir trotz einiger Ecken und Kanten 8 schöne Tage auf unserer durchaus empfehlens-werten Runde. Uns hat die Tour gefallen, unseren zwei Freunden waren wir nicht straight genug auf dem Mozart Radweg unterwegs. Das hätte man jedoch im Vorfeld, spätestes aber unterwegs offen besprechen sollen.
Wir haben beide Lust bekommen auf mehr Unternehmungen dieser Art und schielen mit einem Auge schon auf die Oberösterreichischen Seen. Mal schauen, was Zeit und Wetter so hergeben.
Was wir künftig besser machen
- Frühzeitiger buchen
Dank booking.com, trivago und ähnlicher Portale mit kurzfristiger Möglichkeit zur Stornierung geht die allgemeine Tendenz zu langfristiger Vorausbuchung. Einige der von uns angestrebten Unterkünfte waren im April bereits nicht mehr verfügbar.
- Besser kommunizieren
Nichts trägt besser zum guten Gelingen bei, als dass man sich über Route, Etappenlänge und Unterkünfte abspricht, bevor man sich aufs Rad setzt. Eine zu Hause ausgearbeitete Route sollte auch zu Hause besprochen und ggf. abgeändert werden. Kompromisse erst unterwegs einzugehen ist schwierig und trübt die Stimmung.
- Mehr Zeitreserve einplanen
In jedem Fall mehr Zeit einplanen für Besichtigungen, Abstecher und ungeplante Stopps. Sich nur an den Zeitangaben zu orientieren ist ein Fehler, man tut sich damit selbst keinen Gefallen. Unserer Tour hätten bei gleichem Programm spätestens für die Strecke ab Salzburg ein oder zwei Tage mehr gut getan. - Bessere Lastenverteilung – Gepäcktaschen oder Hänger?
Bei Gepäcktaschen erübrigt sich die Diskussion. Bei Fahrten mit Hänger ist es sinnvoll, auch am zweiten Fahrrad eine Aufhängemöglichkeit anzubringen. Das entlastet „Zugmaschine“ und Fahrer und erhöht bei Bedarf die Reichweite.
Und wie es es mit der Umwelt?
Mit dem Fahrrad zu reisen ist umweltfreundlich, keine Frage, man hinterlässt aber dennoch seine Spur.
Jede Nacht in einem neuen Bett, das ergibt in einer Woche einen Riesenwäscheberg – ein Dilemma, dass sich bei dieser Art des Reisens kaum lösen lässt. Ein Ansatz wäre zumindest die Mitnahme eigener Handtücher. Dann kann das lokale Angebot sauber gefaltet im Regal liegen bleiben.
0
Schreibe einen Kommentar